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Kanzler-Ohrfeige: Die Wutprobe

Was lange währt wird endlich Wut: nach Ökosteuer und folglich astronomischen Benzinpreisen, der inzwischen ganz offen vorbereiteten Maut für alle ("bis zum letzten Radfahrer", Stolpe), ebenfalls vorbereiteter Energierationierung und entsprechendem weiteren Arbeitsplatzabbau, nach Dosen- und bald auch Tetra-Pack-Pfand, und nicht zuletzt nach dem Rentenraub, hallt ein Wutschrei über das Land: und endlich tut einer, wovon alle träumen. Aber hat auch das Volk zurückgeschlagen?

Der Ohrfeiger soll Medienberichten zurfolge ein 52jähriger arbeitsloser Lehrer sein, was in zweierlei Hinsicht bedeutsam ist. Denn daß der Mann in dem Alter kaum noch eine Aussicht auf einen Arbeitsplatz hat, ist offenkundig; weniger offensichtlich ist aber, daß die Parlamente mal voller, mal leerer aber immer voller Lehrer sind, denn dieser Beruf ist in der Politik beiweitem überrepräsentiert. Daß gerade ein Vertreter eines solch staatstragenden Berufes einem Kanzler eine runterhaut, der von Milliarden für die Bildung schwafelt aber die Bildungsfirmen in den Ruin treiben und die betriebliche Ausbildung verstaatlichen läßt, ist da sicher ein Symptom, ein Krankheitssymptom zum Beispiel für den Realitätsverlust der politischen Kaste.

Selbst Leipzig, also eine Stadt, die auf eine Solaranlage stolz ist, die Strom für 2,22 EUR/KWh produziert, hat letzte Woche nämlich die Ohrfeige bekommen, die nunmehr an den wahren Schuldigen weitergereicht wurde. Hatte man doch tatsächlich versucht, die olympischen Spiele in eine Stadt von nur einer halben Millionen Einwohner zu holen, wo die unzähligen Gäste wohl wie einst in der DDR bei "Messemuttis" auf dem Sofa untergebracht werden sollten. Leiden wir den schon unter einem solchen Realitätsverlust daß wir glauben, daß die ganze Welt die Zwänge und Engpässe, mit denen wir zu leben langsam trainiert werden, tolerieren würden? Glauben wir denn schon im Ernst, daß uns der Rest des Planeten den deutschen Morgenthau-Mumpitz von erneuerbaren Energien und der totalen Ökologie abnimmt und willig auf dem Fahrrad zu Olympia anreist? Hatte man denn im Ernst beabsichtigt, die Millionen Besucher in endlosen Staus auf völlig unzureichenden Autobahnen ihren Fahrzeugen auch noch zu "bemauten" und auf diese Art an Olympia abzukassieren? Was das Olympische Komitee uns durch seine Absage kundgetan hat, was die Verantwortlichen aber starrsinnig ignorieren, das hat nunmehr den Kanzler getroffen, und das läßt hoffen, endlich.

Wir haben zu sehen bekommen, daß das Volk nicht mehr alles mit sich machen läßt. Wir wurden Zeuge einer Wutprobe. Doch die Ohrfeige, die die richtige Backe getroffen hat, wäre auch beim zum Terroristenanwalt mutierten Terroristenanwalt Schily gut aufgehoben gewesen, oder beim Steine- und Brandflaschenwerfer Fischer, der jetzt die Rolle des Außenministers gibt, oder beim Jürgen Tritt-ihn, der als Kommunist einst das Schweinesystem bekämpft und nunmehr keine Terroristen mehr braucht, dasselbe zu tun. Wir machen uns in der ganzen Welt mit diesem von Linksterroristen und ihren Helfershelfern getragenen Regime lächerlich, gut daran zu erkennen, wie heftig es nach der Watschen im Blätterwald raschelte.

Was uns der Zuschlagssatz des Lehrers zu sagen hat, kann man auf eine ganz einfache Formel bringen: Solange das Regime auf erhöhte Nachfrage nach kollektiven Gütern nur mit Kürzung, Verknappung und Verteuerung reagiert, also mit Repression statt Fürsorge, mit Abzocke statt Leistung, solange steigt die Wut des Volkes, und zwar um so mehr je weniger eine Alternative sichtbar ist, waren doch die Benzinpreiserhöhungen unter Kohl insgesamt mehr als unter Schröder, und auch der Wahnsinn des Emissionshandels ist von Töpfer losgetreten worden - Trittin ist nur Vollstrecker. Wohin uns das angesichts der Alternativlosigkeit auf der nach unten offenen Qualitätsskala der Politik noch führen mag, will ich mir lieber nicht zu genau vorstellen.

Links zum Thema: Benzinpreise: endlich Bewegung in der Politik? | Die Mineralölsteuer seit 1950: Eine Explosion um 2450% | Benzin für 27 Cent (52,9 Pfennig) pro Liter | Nach der Maut für alle: was ist das nächste Projekt? | Maut-Desaster: eine unkonventionelle Analyse der Diskussion | Die nächste Steuererhöhung: Diesel so teuer wie Benzin? | Energierationierung: wie funktioniert der Emissionshandel? | Arbeitsplatzabbau wegen Emissionshandels angekündigt | Das Dosenpfand kostet erste Arbeitsplätze | Nach dem Dosen-Debakel: Nächstes Jahr auch Zwangspfand auf Getränkekartons? | Zwangssozialbeiträge auf Direktversicherungen: Massive Kürzung durch die Hintertür | Schröder: »Milliarden für die Bildung« | Bildung in Deutschland: weniger, kürzer, knapper | Ausbildungsplatzabgabe: was die gegenwärtige Debatte offenbart | Photovoltaik-Kostenrechnung: 2,22 Euro pro Kilowattstunde! (interne Links)

Hinweise auf relevante Inhalte der BWL CD: [Lexikon]: "Emissionshandel", "Mineralölsteuer", "Ökosteuer". [Manuskripte]: "Steuerrecht.pdf", "VWL Skript.pdf".
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