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Auf eine Neues: die starre Mentalität der Kämmerlinge

Schon immer haben wir uns an dieser Stelle darüber aufgeregt, daß die Aufgabenlyriker der Industrie- und Handelskammer starre Grenzwerte und feste Kennzahlen fordern, jedenfalls in Prüfungen, durch die selbst die Bilanz der Deutschen Bank mit Pauken und Trompeten durchrasseln würde. Jetzt ist es wieder so weit: die starre Mentalität im Qualitätsmanagement, oder über falsche Denkweisen der Kämmerlinge.

So soll der Prüfungsteilnehmer in der Prüfung "Qualitätsmanagement" vom 14.11.2006, Betriebswirt/IHK alte Verordnung, zwei der sieben Qualitätswerkzeuge und zwei der sieben Managementwerkzeuge erläutern. Ist an der Aufgabe, etwas zu erläutern im Grunde ja nichts auszusetzen, so wundere ich mich doch über die sieben Qualitäts- und Managementwerkzeuge: wo steht denn, daß es genau sieben sind? Selbst im zugehörigen Textband "Qualitätsmanagement" findet man zwar sieben Qualitätsmanagementmethoden, aber zuvor nur fünf entsprechende Instrumente. Die Kämmerlinge widersprechen sich also sogar selbst.

Die Sache läßt aber auch ganz unabhängig davon tief blicken, denn schon die starre Erwartung, es gebe genau sieben Werkzeuge, ist gerade im QM eine falsche Mentalität. Das Qualitätsmanagement, jedenfalls wenn es sich wirklich auf Qualität und nicht etwa die Abwehr potentieller künftiger Haftungsklagen richtet, ist ständig im Fluß. Neue Methoden entstehen, alte werden ausgebaut. Das wird sogar in derselben Prüfung eingesehen, in der nämlich nach Business Excellence gefragt wird, also nach der Überwindung starrer ISO-Normen hin zu neuen TQM-Ufern. Genau diese kontinuierliche Verbesserung ist typisch für funktionierende QM-Systeme, und genau deshalb kann es nie genau immer nur gerade sieben Methoden oder Werkzeuge geben. Deren Zahl ändert sich, sogar seit der Publikation des letzten IHK-Textbandes.

Will man mit der neuen Prüfungsordnung auch eine kontinuierliche Verbesserung des Geprüften Betriebswirtes erreichen, dann wäre es ratsam, such die Prüfungen einer Verbesserung zu unterziehen. Die aber beginnt nicht an der Oberfläche, sondern bei der zugrundeliegenden Mentalität, zum Beispiel dem Glauben, man könne die gesellschaftliche (und damit betriebliche) Wirklichkeit mit starren Schemata erklären oder gar fortentwickeln. Ob die Prüfungspoeten der Kämmerlinge das gelernt haben, werden wir in wenigen Tagen wissen, denn dann gibt es eine neue QM-Prüfung im gleichen Fortbildungsgang...

Links zum Thema: Fehler in IHK-Prüfungen: »gegenwärtig rechnet man...«, oder der Knaller mit der Mindestrentabilität | Fehler in IHK-Prüfungen: Die »Idealquote« | Fehler in IHK-Prüfungen: Die »2:1-Regel« | Geprüfter Betriebswirt: neue Verordnung, neue Prüfung - neues Spiel, neues Glück | Geprüfter Betriebswirt: Hinweise zum neuen Rahmenstoffplan | Qualitätsmanagement: Inhaltliche Zweifel an IHK-Prüfung (interne Links)

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