Jahresrückblick 2006: das Jahr der großen Schatzhebung

Der BWL-Bote blickt zurück auf ein mittleres Jahr: schlechter als das vorige, aber besser als das Kommende - jedenfalls für Arbeitnehmer, Steuerzahler und Energieverbraucher.

Die große Schatzhebung

Steuerliches Hauptereignis waren zweifellos die zahlreichen Steuerverschärfungen, die in Kraft gesetzt wurden. Trotz der gleichzeitigen Senkung des Beitrages zur Arbeitslosenzwangsversicherung kommt dabei für Arbeitnehmer weiterhin eine skandalös hohe Steuerquote heraus. Welche Kurve Frau Merkel auch immer noch kriegen mag, die Laffer-Kurve dürfte es jedenfalls nicht sein. Schade, denn hier wurde wieder eine Chance verpaßt. Und in 2007 könnte es in der gleichen Tonart weitergehen: von einem Verbot der degressiven Abschaffung (die doch gerade erst gelockert wurde) und einer Abschaffung der Bewertungsfreiheit für geringwertige Wirtschaftsgüter ab 2008 wird gemunkelt. Frau Merkel in ihrem Element. Aber Freiheit und Mobilität sind auch unter Rot-Schwarz demeritorische Güter:

Verteuerung und Verknappung

Denn nicht nur die Merkelsteuer senkt den Lebensstandard, auch hohe Energiekosten tun dies. Und Frau Merkel müßte als gelernte Physikerin wissen, daß die Sache mit dem sogenannten Treibhauseffekt auf einer sehr unsicheren wissenschaftlichen Grundlage steht. Trotzdem wird sogar der Emissionshandel für Privathaushalte schon allen Ernstes ausprobiert. Und viel üblere Gedankenspiele kursieren inzwischen in aller Öffentlichkeit, etwa die Einführung von Energierationierungskarten für jedermann. Wir müssen uns wohl noch auf einige böse Überraschungen gefaßt machen - die freilich mit Umweltschutz nichts zu tun haben.

Ganz vorsichtige Entbürokratisierung

Erschien noch am gleichen Tag (!) wie das 1. Bürokratieabbaugesetz eine Verordnung mit neuen statistischen Berichtspflichten, so wurde im vergangenen Jahr wenigstens die Voraussetzung für das Unternehmensregister geschaffen. Dies ist allerdings wirklich eine Erleichterung: konnte man bisher nur unseriöse Limiteds wie den Autokönig oder Betrugsfälle wie Rocco Jürgens im Companies House recherchieren, so gelingt das jetzt auch innerhalb Deutschlands viel einfacher. Und Bedarf gibt es genug, zum Beispiel bei Leuten wie dem M.K., der gleichwohl im Oktober verurteilt wurde - nachdem er schon wegen Markenrechtsverstoß kräftig gezahlt hat. Dieser ist freilich auch ein extremer Fall: in über 20 Jahren ist er der erste, der mich mit physischer Gewalt bedroht hat. Ich hätte nie gedacht, daß ich so kontrovers schreibe...

Neue Prüfungsverordnungen

Aber auch im Bereich unserer eigentlichen Kernkompetenz wurde wirklich einiges besser, man glaubt es kaum. Hat man schon vor einiger Zeit die Prüfungsverordnung der Technischen Betriebswirte saniert, in der allen Ernstes noch Bloedschirmtext als Prüfungsthema stand, erschien im Sommer für den Geprüften Betriebswirt die neue Verordnung und einige Zeit später auch ein neuer Rahmenstoffplan. Während die darin offenbar allen Ernstes vertretene "wertende Betriebswirtschaft" Stirnrunzeln erzeugt (Herr Nicklisch läßt grüßen!), ist dies doch eine längst überfällige Sanierung veralteter Unterrichts- und Prüfungsverfahren. Und weitere neue Prüfungsverordnungen werden in 2007 erwartet, zum Beispiel die für den Controller/IHK. Wir werden sehen, ob die Kammern dadurch zu einer insgesamt besseren Plazierung am Markt gelangen. Zu hoffen wäre es.

Auf ein Neues!

Wir also wünschen allen Lesern einen guten Rutsch in ein erfolgreiches neues Jahr voller Arbeit und Erfolg. Wie gewohnt werden wir die Politik und die Öko-Parasiten mit kritischen Beiträgen und unbequemen Wahrheiten ärgern und die Auszubildenden und Lehrgangsteilnehmer mit Büchern, Skripten, Software und Datenbanken unterstützen. Nach acht vorliegenden Büchern sind neue Projekte schon unterwegs, werden aber noch nicht offiziell angekündigt, jedenfalls nicht, solange die Pilze und Schlangen noch nicht erschlagen wurden (was denn, Pilze und Schlangen in BWL-Büchern??). Wie bleiben aber, auch das ist versprochen, kostengünstig: für 42,50 Euro inkl. 19% Umsatzstreuer und inkl. Verpackung und Verschickung ist die CD nur ein Euro teurer als in 2006 - und enthält mehr als die acht Bücher, die alleine schon 185,10 Euro kosten würden, wenn man sie in gedruckter Form kauft. Auch dies ärgert einige Wettbewerber - die nämlich die meinen, ich würde mich nur selbst verherrlichen. Solcherart gezeigter Neid gereicht mir aber höchstens zur Ehre, liebe Konkurrenten. Gesicherte Beweise vorhanden, hicks! ;-)

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