Im Gedenken an Harry Zingel (✟ 12. August 2009) ..... Alle Dokumente stehen ab sofort zum freien Download zur Verfügung (Redaktionsstand: letzte BWL CD 8/2009) .... Finanziert wird das Projekt via Google AdSense ... Achtung: Es erfolgt keine Aktualisierung der Inhalte ... Es besteht kein Recht auf Support in jeglicher Hinsicht ... Ich wünsche euch trotz alledem viel Erfolg mit der neuen alten BWL CD!!!

Der kostenlose Newsletter
der BWL CD
© Harry Zingel 2001-2009
BWL Mehr wissen,
mehr können,
mehr sein!
Startseite | Copyright | Rechtschreibung | Link mich! | Impressum | Blog

Urteil zur DDR-Bodenreform: Wer aus der Geschichte nichts lernt...

Wie die Medien weithin berichten, erhalten die Opfer der DDR-Bodenreform keine über die bereits geleistete minimale Entschädigung hinausgehende Ersatzleistung. Während dieser inzwischen wohlbekannte Umstand keinen Artikel des BWL-Boten mehr wert wäre, interessiert doch die dahintersteckende Logik der Europäischen Menschenrechtsrichter.

So liegt zunächst die Vermutung nahe, daß hier nicht aus Gründen der Gerechtigkeit, sondern aus Staatsraison geurteilt wurde, denn wir alle wissen, daß auf den Staat Milliardenforderungen zugekommen wären, hätte das Gericht sich anders entschieden. Letztlich hätte also der Steuerzahler für die Ansprüche der Enteignungsopfer aufkommen müssen. Sollte man daher froh sein, daß es jetzt wohl nix mehr wird mit Schadenersatz?

Die Enteignungsopfer wurden auf die Geschichte verwiesen, die uns bekanntlich allen Lasten auferlegt, manchen mehr, manchen weniger. Aber letztlich doch uns allen, und das ist, wo die verquere Logik der Vergangenheitsbewältiger und Gutmenschen ins Spiel kommt. Die lassen den Steuerzahler nämlich schon mit Milliardensummen bluten, zum Beispiel für die gewiß noch zahlreich vorhandenen KZ-Zwangsarbeiter, denen bekanntlich große Entschädigungssummen gezahlt werden. Offenbar geht die Staatsraison nicht so weit, sechzig Jahre nach Kriegsende den Kindern und Kindeskindern der ehemaligen KZ-Sklaven eine Rente zu verweigern; den Opfern kommunistischer Enteignungswillkür wird aber von Rot-Grün genau das verweigert, nämlich ein Schadenersatz.

Das also ist des Pudels Kern: für Nazi-Unrecht, das wir hier keineswegs beschönigen und schon gar nicht leugnen wollen, zahlt der Steuerzahler, doch für Willkürtaten der Sozialisten und Kommunisten gibt es keine Gerechtigkeit mehr. Das also verstehen wir in Europa unter Gerechtigkeit. Man hätte, wollte man glaubwürdig sein, entweder alle Opfer der Geschichte entschädigen müssen, oder gar keines. Die gegenwärtige Lage, nur die Opfer des nationalen Sozialismus zu entschädigen, ist jedenfalls nicht, was man von der angeblich vorhandenen Gleichheit vor dem Gesetz erwarten könnte.

Und das zieht uns hinab in die Tiefen der Geschichte, wo andere Diktatoren in großer Zahl lauern. Napoleon zum Beispiel, der auch einen Rußlandfeldzug gestartet hat, ein Fehler, den Adolf über hundert Jahre nach ihm wiederholt hat. Anders als den Adolf darf man den kleinen Franzosen inzwischen wieder feiern, und natürlich ist nicht an Entschädigung für die napoleonischen Unrechtstaten überall in Deutschland zu denken. Oder die Römer, die meinen Vorfahren vor knapp zweitausend Jahren gewiß alles erdenkliche Leid angetan haben. Ich klage jetzt in Rom, oder besser, mit Hilfe amerikanischer Anwälte in New York gegen die Italiener, die Rechtsnachfolger der römischen Kaiser sind.

Die Absurdität dieser Denkweise ist hoffentlich hinlänglich klar: wir sollten aus der Geschichte lernen, besonders aus der deutschen, aber nicht versuchen, die Geschichte mit den Mitteln der Juristerei zurückzudrehen. Enteignungen, Konzentrationslager und kriege - das alles ist geschehen, und sollte nie wieder passieren. Dafür aber nachfolgende Generationen zahlen zu lassen, ist ein schwerer Fehler. Wer fragt warum, der mag in Versailles nachfragen. Ohne den ungerechten Zwangsfrieden und die Reparationszahlungen, die für den ersten Weltkrieg in Versailles festgelegt wurden, hätte es den Zweiten Weltkrieg vielleicht nie gegeben. Auch jetzt befinden wir uns wieder in einer Wirtschafts- und Sozialkrise. Wir sollten daher die Fehler von Versailles nicht wiederholen, auch nicht der Jewish Claims Conference gegenüber. Mit einem Wort: Lassen wir die geschichte endlich auf sich beruhen, und zwar ganz!

Links zum Thema: Volksverhetzung: Auf dem Weg in ein Gesinnungsstrafrecht? | Schröder und die NPD, oder wie wirklichkeitsresistent eine Regierung sein kann (interne Links)


© Harry Zingel 2001-2008
Im Gedenken an Harry Zingel, ✟ 12. August 2009
Zurück zur Hauptseite: http://www.bwl-bote.de