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Bus und Bahn: aus dem Leben eines Nutzers öffentlicher Verkehrsmittel

Nachdem die Gewerkschaft ver.di heute wieder gestreikt und die öffentlichen Verkehrsmittel an manchen Orten weitgehend lahmgelegt, hat kann der BWL-Bote sich einen Zwischenruf nicht verkneifen, die wie üblich nicht zur Sache gehört, aber dennoch was mit ihr zu tun hat... Aber der langen Rede kurzer Sinn: schauen Sie sich's an und überlegen Sie, ob die Verkehrspolitik in diesem unserem Lande nicht doch ein wenig fehlgeleitet ist:

Szenario 1:

Ich verlasse meine Wohnung gut eingepackt. Es stürmt und regnet. Als ich nach einem achtminütigen Training im Aktentaschenweitschleppen schwitzend und keuchend bei der Straßenbahnhaltestelle ankomme, bewundere ich die Rücklichter. "Egal, es kommt ja gleich wieder eine". Nach 15 Minuten angestrengtem Wartens fahren dann erstmal zwei Dienstwagen durch, bevor ich einsteigen kann - aus einer schiebenden und drängenden Menschentraube. Klettern wäre angebrachter, denn der Boden der Strassenbahn liegt in einem Meter Höhe. Die an der anderen Tür waren natürlich schneller und haben die letzten Sitzplätze eingenommen, so daß ich verzweifelt versuche, mich festzuhalten, aber leider ist auch kein Griff mehr frei. Irgendwie erinnert mich das alles an einen dieser knallvollen Viehtransporter, die die EU neuerdings für Tiertransporte verboten hat...
Unter mir bildet sich eine kleine Pfütze während mir mein Nebenmann seine komplette Krankheitsgeschichte in die Nüstern niest. "Gesundheit!" wünsche ich ihm. Nach fünfzehn Minuten steige ich am zentralen Knotenpunkt aus um nach meinem Anschlußzug zu suchen. Der ist natürlich auf der anderen Seite dieses architekturpreisverdächtigen Gewirrs aus Gängen, Treppen und Umwegen. Ich halte mir die Hand vor den Mund, so daß mir die Urindämpfe nicht allzusehr die Augen tränen lassen und kämpfe mich durch die Menschenmassen. Auch hier nur Rücklichter, trotz der Hetze.
Aber ich habe Glück, schon 22 Minuten später nimmt der planmäßige Folgezug die Menschenmassen auf. Wieder war ich zu langsam und habe weder einen Sitzplatz noch eine Haltestange erwischt. Dafür ist diesmal die Fahrzeit länger und ich genieße jedes Quentchen Luft das an den zahlreichen Zwischenstops durch die offenen Türen in die gnadenlos überheizte Bahn hereinweht. Aber nach 30 Minuten Fahrzeit bin ich endlich am Ziel und kann mich auf den langen Marsch durch den Schlamm machen, hin zu meinem Arbeitsplatz.

Szenario 2:

Ich verlasse meine Wohnung und steige in mein vorgeheiztes Auto. Ich passiere zwei Ampeln, erreiche die Bundesstraße und fahre gemütlich mit 80 vor mich hin, während ich im Radio einen Nachrichtensender und Musik höre. Nach 15 Minuten knirscht der Schotter auf dem Firmenparkplatz gleich vor meiner Arbeitsstelle unter meinen Reifen, ich steige aus und schreite entspannt in Richtung Schreibtisch...

Irgendwie kein Vergleich, oder??

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