Von der Weisheit der Schweizer: Demokratie und Volkes Wille

Gestern haben es uns die Schweizer wiedermal vorgemacht: in einer Volksabstimmung artikulierte sich des Volkes Wille, anstatt dies den gewählten Volksvertretern oder nicht nichtgewählten brüsseler Eurosklerotikern zu überlassen. Und das Ergebnis konnte sich sehen lassen:

Ganz anders als die Deutschen besaßen die Schweizer nämlich die Weisheit, den Vorschlag der schweizer Grünen, eine Steuer auf Energie einzuführen, mit überwältigender Achtzigprozent-Mehrheit abzulehnen ("niederzuschmettern"). Nachdem schon im September 2000 das Volk ein ähnliches Ansinnen abgelehnt hat, war also auch diesmal die Entscheidung eindeutig. Offensichtlich möchten sich die Schweizer nicht kastrieren lassen, sondern legen Wert auf eine selbständige, funktionierende und vor allem bezahlbare Energieversorgung.

Keine Chance hatte übrigens auch die von den Gewerkschaften geforderte Kapitalgewinnsteuer. Die ist mit einem Zweidrittel-Nein gescheitert. Das könnte auch manchen deutschen Anleger interessieren...

Das wäre doch ein Vorbild für Deutschland: Nicht auszudenken, was dabei herauskäme, ließe man das Volk über sein Schicksal entscheiden. Etwa bei der ausgefallenen Abstimmung über den Euro, oder über die Willensbildung in Europa. Oder gar zu Ökosteuer, CO2-Zwangsbewirtschaftung oder kilometerabhängiger Maut... Aber einem Volk, dem schon eine Verfassung verweigert wird, kann man natürlich auch nicht zumuten, über seine eigene Zukunft zu entscheiden...

Link zum Thema: Deutsche Pläne zu Ökosteuer und Energieverknappung

Hintergrund: Warum hat Deutschland keine Verfassung? Lesen Sie nach im Der BWL-Bote Nr. 8 auf S. 3! (225k)