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Management Buyout: Strategien der indirekten Übernahme

Nachdem wir uns an dieser Stelle gestern etwas grundlegend über Management-Theorie ausgelassen haben, folgt heute ein grundlegender Beitrag über das sogenannte Management-Buyout, das als Form der Übernahme des Unternehmens durch seine eigenen Führungskräfte immer wieder in aller Munde ist.

Management Buyout ist jede Transaktion, innerhalb derer Mitarbeiter eines Unternehmens Eigentum an dem Unternehmen ganz oder teilweise übernehmen. Im weiteren Sinne sind damit Formen der Mitarbeiterbeteiligung, bei denen die Mitarbeiter am Kapital des Unternehmens beteiligt werden, eigentlich schon Management-Buyouts; im engeren Sinne bezeichnet der Begriff aber eher die Übernahme mindestens einer Mehrheitsbeteiligung zumeist durch Führungskräfte. Dies kann

  • durch vorhandene Führungskräfte geschehen, die dadurch zumeist die Fortexistenz des Unternehmens und damit ihren Arbeitsplatz sichern wollen oder
  • durch ein neues Führungsteam passieren, das durch das Management Buyout das Unternehmen übernimmt (sich "einkauft").

Wesensmerkmal ist immer, daß aktiv an der Führung des Unternehmens Beteiligte aus eigenem Antrieb zu Anteilseignern werden, also Anteile nicht als Entlohnung erhalten.

Da vielfach den Führungskräften das erforderliche Kapital fehlt, kann ein Kapitalgeber, der sogenannte "equity sponsor" im Hintergrund stehen, in dessen Auftrag (und u.U. auch in dessen Namen) die Führungskräfte handeln. Dieser equity sponsor kann auch als Rechtsberater auftreten und Dienste bei der vorteilhaftesten Gestaltung der jeweiligen Verträge anbieten. Hieraus ist auch ersichtlich, daß es zwei primäre Gründe für ein Management Buyout geben kann:

Das Management Buyout kann einerseits ein Mittel sein, eine drohende Insolvenz zu verhindern, indem dem Unternehmen auf diese Art frisches Kapital zugeführt wird. Die Führungskräfte werden dadurch, daß sie selbst zu Gesellschaftern werden, von den bisherigen Anteilseignern unabhängig und können "es besser machen", also das Unternehmen in Eigenregie retten. Das kann auch verdeckt vorgenommen werden, und dann den Charakter einer feindlichen Übernahme gewinnen. Das ist insbesondere der Fall, wenn ein equity sponsor hinter der Aktion steckt, was den zweiten Typ von Management Buyout repräsentiert: Eigentlich passive Investoren können auf diese Art ihre Interessen besser wahrnehmen, weil sie das Management Buyout von einem visionären und kompetenten Management-Team durchführen lassen, die nachher das Unternehmen als ihr Eigentum betrachten und besser (d.h., mit höherer Rentabilität) führen als es der alte Eigentümer möglicherweise getan hat.

Insbesondere im US-Amerikanischen Raum sind Management Buyouts sehr populär. Das hängt nicht nur mit der Marktsättigung zusammen, sondern auch mit Problemen der Unternehmensnachfolge. Außerdem ist die Summe der Teile eines Unternehmens oft weniger Wert als seine einzelnen Komponenten, so daß mit Hilfe eines Management Buyouts ein Investor sich die besten Stücke "herauspicken" kann ("cherry picking"). Schließlich ist es eine Binsenweisheit, daß die Leistung von Führungskräften mit dem Grad der Verantwortung über das geführte Unternehmen steigt.

Links zum Thema: Betriebswirtschaftliche Theorie: Was ist Management? (interne Links)

Hinweise auf relevante Inhalte der BWL CD: [Lexikon]: "Due Diligence", "Management", "Management Buyout", "Mitarbeiterbeteiligung", "Weißer Ritter".
[Manuskripte]: "Corporate Governance Kodex.pdf", "Mitarbeiterbeteiligung.pdf".
Diese Hinweise beziehen sich auf die zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Artikels aktuelle Version der BWL CD. Nicht alle Inhalte und nicht alle Stichworte sind in älteren Fassungen enthalten. Den tagesaktuellen Stand ersehen Sie aus dem Inhaltsverzeichnis oder dem thematischen Verzeichnis.


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