Im Gedenken an Harry Zingel (✟ 12. August 2009) ..... Alle Dokumente stehen ab sofort zum freien Download zur Verfügung (Redaktionsstand: letzte BWL CD 8/2009) .... Finanziert wird das Projekt via Google AdSense ... Achtung: Es erfolgt keine Aktualisierung der Inhalte ... Es besteht kein Recht auf Support in jeglicher Hinsicht ... Ich wünsche euch trotz alledem viel Erfolg mit der neuen alten BWL CD!!!

Der kostenlose Newsletter
der BWL CD
© Harry Zingel 2001-2009
BWL Mehr wissen,
mehr können,
mehr sein!
Startseite | Copyright | Rechtschreibung | Link mich! | Impressum | Blog

Geprüfter Technischer Betriebswirt: Hinweise zur mündlichen Prüfung
»Allgemeine VWL/BWL«

Im Lehrplan der Fortbildung "Technischer Betriebswirt" gibt es gleich am Anfang ein Fach "Aspekte der allgemeinen Volks- und Betriebswirtschaftslehre". Auch hier werden bisweilen mündliche Prüfungen veranstaltet, vor denen sich die Delinquenten bisweilen fürchten. Das aber ist eigentlich nicht notwendig.

So gilt für dieses Fach zunächst das Gesetz der Breite und der Tiefe, das für jede mündliche Prüfung anwendbar ist: mündliche Fragen gehen, ganz im Gegensatz zu schriftlichen, ins Generelle und nicht ins Detail. Es gilt also, nicht das GWB auswendig zu lernen, sehr wohl aber zu wissen, wofür es gut ist (oder auch nicht) und welche Leitgedanken dahinter stehen. Das Kartellverfahren in seinen feinen Verästelungen der zu kennen ist also möglicherweise unnötig, aber was §2 GWB mit Art. 81 EGV zu tun hat, sollte möglichst bekannt sein.

Wie vor jeder mündlichen Prüfung sollte auch hier ein ausführliches Studium des Rahmenstoffplanes am Anfang stehen. Der Delinquent weiß dann, daß er zu Wirtschaftssystemen, volkswirtschaftlicher Gesamtrechnung, Markttheorie, Konjunkturtheorie, der EU, grundlegender Rechtsformen- und Standortwahl und zu unternehmerischer Entscheidungstheorie etwas auf Lager haben sollte. Überall aber ist die grundlegende Orientierung und Kenntnis der Leitgedanken wichtiger als Detailfragen oder gar Rechenspielchen: diese kommen in mündlichen Prüfungen fast nie vor, ebenso wie Fragen nach Paragraphen - falls nicht ein Gesetzbuch ausdrücklich als Hilfsmittel zugelassen sein sollte. Dann aber müssen Sie dieses im Detail kennengelernt haben.

In der Wissenschaft wird die Volkswirtschaft immer weiter mathematisiert und immer abstrakter, nicht aber bei den Kämmerlingen. Diese, und das ist ein großer Vorteil der IHK-Fortbildungen, bleiben auf dem Boden der wirtschaftlichen Tatsachen, und diese findet man bekanntlich in der Wirtschaftspresse und den Tagesnachrichten. Dort nämlich geht es ständig um Fragen der allgemeinen Volks- und Betriebswirtschaft: Teuro und Dollarkurs, die (drei!) EZB-Leitzinsen und deren Anhebung und Relevanz, das magische Viereck, Mindestlöhne oder die Standortdebatte, neue Rechtsformen und die EU-Verfassung: Prüfungsthemen am laufenden Band, präsentiert vom Nachrichtensprecher. Da Prüfer höchstwahrscheinlich die einschlägige Presse studieren, sollten ihre Delinquenten dasselbe tun - nicht nur im Vorfeld der Prüfung, dann aber ganz besonders.

Natürlich hilft, den Prüfer und seine Arbeitsweise zu kennen. So kann man diejenigen befragen, die es schon hinter sich haben, oder versuchen herauszufinden, was die "Steckenpferde" des Prüfers sind. Dieser aber weiß, daß das versucht werden wird, und kann sich auch mal gezielt anders verhalten. Solcherart mit Mut zur Lücke vorzugehen kann also gefährlich sein. Auch die Meinungen und Standpunkte des Prüfers zu kennen kann nützen, denn niemand handelt wirklich objektiv und neutral: so halte ich bekanntlich die Klimaideologie für ein Verbrechen, werde also kaum positiv über den Emissionshandel fragen - oder aus Gründen der in solchen Prüfungen absolut erforderlichen Neutralität lieber gleich gar nichts. Dies zu wissen hilft aber nicht, die Fragen zu prognostizieren, die dann statt dessen kommen könnten.

Volkswirtschaftliche Probleme werden übrigens oft in Diagrammen visualisiert, die auch dem Kandidaten einer mündlichen Prüfung nicht unbekannt sein sollten. Besonders die Markttheorie ist dafür bekannt: schauen Sie also mal, wie man im Preis-Nachfrage-Diagramm die durch einen Mindestlohn verursachte Arbeitslosigkeit visualisieren kann oder, wie der optimale Verkaufspreis eines Gutes aus Elastizität, Maximalnachfrage und Kostenfunktion abgeleitet werden können: solche Knaller sind besonders prüfungsgefährlich, denn sie erlauben dem Prüfer, das grundsätzliche Sachverständnis seines Opfers ohne Gebrauch des Taschenrechners und ohne Rascheln mit Gesetzbüchern zu überprüfen. Und wenn schon die Achsenbeschriftungen nicht stimmen, sieht es auch mit der gezeichneten Kurve nicht mehr gut aus. Dies also sollten sie vorher üben. Ich habe übrigens eine Menge Leute schon an fixen und variablen Kosten scheitern sehen - eigentlich völlig unnötig.

Zu vielen in dieser Prüfung relevanten Themen finden sich übrigens Inhalte im BWL-Boten und auf der Zingelseite und zu sämtlichen Inhalten des diesbezüglichen Rahmenstoffplanes wird man auf der BWL CD fündig. In dieser steckt schließlich die langjährige Prüfererfahrung ihres Autors! :-)

Links zum Thema: Strategien gegen die Prüfungsangst | Prüfungsfragen, in die Breite und in die Tiefe | Technischer Betriebswirt: Erste Erfahrungen mit der neuen Verordnung | Skript zur EU | Hinweise zu mündlichen Prüfungen in rechtswissenschaftlichen Fächern | Wissen, Können und Erkennen, oder von der Treppe, die zum Prüfungserfolg führt | Überlebensstrategien für die mündliche Prüfung (interne Links)

© Harry Zingel 2007; Erlgarten 8, 99091 Erfurt, Tel. 0172-3642082, 0361-2606029, Fax 0361-2118928


© Harry Zingel 2001-2008
Im Gedenken an Harry Zingel, ✟ 12. August 2009
Zurück zur Hauptseite: http://www.bwl-bote.de