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Konjunkturerholung: erneute Zinsanhebung durch die Europäische Zentralbank | ||||||||
Wie erwartet hat die EZB heute erneut die Leitzinsen mit Wirkung ab dem 14. Februar um jeweils 0,25 Prozentpunkte angehoben. Die Entscheidung war mit Blick auf die Umsatzsteuererhöhung zu Anfang des Jahres in Deutschland mit Spannung erwartet worden und zeigt, daß die obersten Währungshüter des Euro-Raumes noch immer Gefahren für die Preisniveaustabilität sehen. Die Gefahren eines straffen geldpolitischen Kurses für den Arbeitsmarkt werden offenbar mit Blick auf die sinkenden Arbeitslosenzahlen nicht mehr so dramatisch eingeschätzt. Die anziehende Konjunktur hat, in einem Wort, den Merkelsteuerschock besiegt.
Da dennoch auch in 2007 mit einem weiteren Wirtschaftswachstum gerechnet wird, ob wegen Rot-Schwarz oder trotzdem sei dahingestellt, scheinen die Inflationsängste noch immer nicht vom Tisch zu sein. Mit einer erneuten Leitzinsanhebung bis zum Sommer wird daher von vielen Analysten (und auch vom BWL-Boten) gerechnet. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Verhandlungspolitik der Gewerkschaften. Diese haben bekanntlich schon angekündigt, mit höheren Lohnforderungen in die aktuellen Tarifverhandlungen gehen zu wollen. Dies kann, bei erfolgreicher Durchsetzung größerer Lohnerhöhungen, die Binnennachfrage steigern und damit erneute Inflationstendenzen auslösen - und in der Folge zu weiteren Zinserhöhungen führen. Die Sache hat aber auch eine weltwirtschaftliche Bedeutung: ein höherer Zins im Euro-Raum macht nämlich den Euro als Anlage- und als Reservewährung für Nicht-EU-Investoren und Drittstaaten interessanter. Das beschleunigt den Euro auf dem Weg zur Weltleitwährung - was den Amerikanern nicht schmecken dürfte, deren Dollar-Vorherrschaft 1944 in Bretton Woods beschlossen wurde und das System von Bretton Woods bis heute überlebt hat. Wer aber die Weltleitwährung herausgibt, hat nicht nur kein Wechselkursrisiko bei der Abwicklung wichtiger Geschäfts wie beispielsweise dem Energiehandel, der bekanntlich derzeit noch fast ausschließlich in Dollar abgewickelt wird, sondern eine faktische geldpolitische Führungsrolle. Diese ist indes schon vor dem dritten Golfkrieg ins Wanken gekommen, als Saddam Hussein Öl für Euro verkaufen wollte - woran er bekanntlich wirksam durch die Einführung der US-amerikanischen Demokratie im Irak gehindert werden konnte. Der kontinuierliche Zinsanstieg im Euro-Raum erhöht nun weiter den Druck auf den Dollar, mit dessen weiterem Verfall gerechnet wird. Links zum Thema: EZB: Sechste Leitzinserhöhung binnen eines Jahres | EZB: Erneute Erhöhung der Leitzinsen | EZB: Vierte Zinserhöhung in knapp neun Monaten | EZB-Leitzins erneut angehoben | Die EZB erhöht den Leitzins - ein falsches Signal | EZB vor Zinserhöhung, und was das für uns wirklich bedeutet (interne Links) Europäische Zentralbank (externer Link) Hinweise auf relevante Inhalte der BWL CD: [Lexikon]: "EU, Organe der", "EU, Tätigkeitsgebiete der", "EU, Ziele der", "EU-Recht", "Euro, Einführung des", "EZB-Zins", "Zinsen", "Zinsfuß, gesetzlicher". [Manuskripte]: "EU Skript.pdf", "Euro.pdf", "Geldpolitik.pdf", "Internationale Wirtschaftsorganisation.pdf", "VWL Skript.pdf". [Manuskripte]: "Zinsen BB und ECB.xls". |
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