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Heizen mit Weizen, oder von Grenzen, die man nicht überschreiten sollte |
Hohe Rohstoffpreise, nicht minder hohe Energiesteuern und die gewollte Verknappung verpassen so manchem Betrieb den Strom-Schlag. Das ist der Boden, auf dem seltsame Sumpfblüten gedeihen. Manchmal werden dabei aber Grenzen überschritten, die eine tieferliegende Mentalität offenbaren. Blicken wir also wieder mal in einen Abgrund: Der Unsinn mit den "erneuerbaren" Energien ist so eine Sumpfblüte, zumindestens, wenn eine Kilowattstunde Solarstrom 2,22 Euro kostet. Auch Windenergieanlagen, die wegen der parallel vorzuhaltenden Lastreserve unterm Strich eher Energie kosten anstatt welche zu produzieren, sind so ein zeitgeistiger Öko-Wahnsinn unserer Tage, den wir uns nur noch so lange leisten können, wie wir noch eine Substanz haben, von der wir zehren können. Jetzt aber gibt es das die ultimative Umweltsünde: Heizen mit Weizen, die Verbrennung von Getreide zur Energiegewinnung. Ähnlich wie bei den teueren "regenerativen" Experimenten sprechen auch hier nur oberflächliche wirtschaftliche Argumente dafür, denn der Preis von Weizen, so entnehme ich dem Internet, sei derzeit niedriger als der von Sägemehl. Aus einzelwirtschaftlicher Sicht mag es daher in der Tat Sinn machen, Getreide zu verfeuern anstatt es zu verputzen. Die Verfechter der Kornkraft vergessen oder verschweigen aber die mißwirtschaftlichen Grundlagen dieses Preisverfalls, denn nur hohe Subventionen in der Vergangenheit haben zur gegenwärtigen landwirtschaftlichen Überproduktion in der EU geführt, ein jahrzehntealtes Problem. Und nicht wirklich das Thema dieses Artikels, denn hier stehen ausnahmsweise mal nicht die wirtschaftlichen, sondern die moralischen Gesichtspunkte im Mittelpunkt. Getreide ist nämlich ein Lebensmittel, also ein Mittel zum Leben. Wer vergessen hat, was das bedeutet, und sich auch nicht mehr an Kriegs- und Notzeiten in Deutschland erinnern kann, dem sei ein kleiner Urlaub in Africa empfohlen, wo die Folgen des Hungers noch sehr gut besichtigt und bei Bedarf auch am eigenen Leibe ausprobiert werden können. Dürfen wir also Lebensmittel verbrennen, wo Millionen Menschen hungern? Wir sollten, so lernen wir, Märkte nicht verzerren, denn wo man Lebensmittel verbrennt, achtet man das Leben gering. Und genau das ist, was wirklich hinter den angeblich so umweltfreundlichen Öko-Argumenten stecken: ob sie den Tieren und Pflanzen nützen, vermag ich nicht zu entscheiden. Den Menschen nützen sie jedenfalls nicht. Das wurde auch schon mehr als einmal klar ausgedrückt. Wir sollten, so die einfache Lehre, für eine sichere, stabile und überall verfügbare Energieversorgung sorgen, und für freie Märkte. Beides ist machbar, Herr Nachbar, wenn man nur will, mit Kernenergie statt Kornenergie, und ohne politisch-ideologische Gängelung der Unternehmen. In Brüssel aber, wo bekanntlich deutsche Gesetze gemacht werden, will man anscheinend beides nicht. Wir verbrennen also weiterhin Lebensmittel und, wer weiß, vielleicht auch bald die Leichen unserer erfolgreich verstorbenen Angehörigen in der heimischen Heizung. Das nämlich wäre die logische nächste Steigerung im dieses Land überschwemmenden Öko-Wahn. Links zum Thema: Öko-Narrenhaus: »Projektbezogene Mechanismen«, oder was ein Schweinefurz »wert« sein kann | Photovoltaik-Kostenrechnung: 2,22 Euro pro Kilowattstunde! | Wie die Windenergie Arbeitsplätze und Rohstoffe vernichtet | Zitatesammlung zum politischen Ökologismus (interne Links) |
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Im Gedenken an Harry Zingel, ✟ 12. August 2009
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