Der kostenlose Newsletter der BWL CD © Harry Zingel 2001-2009 |
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Chartanalyse: Verborgene Zusammenhänge in Kursdaten |
Die BWL CD enthält unter anderem die Original-Indexdaten des Dow Jones Industrial Average seit dem Jahr 1900 und die DAX-Datenreihe seit 1960. Die börsentäglichen Daten erlauben die Aufdeckung verborgener Zusammenhänge und Spekulationen über gesamtwirtschaftliche Entwicklungen. Dozenten haben auf diese Art nicht nur ein Mittel, Lehreinheiten zu Excel, VBA-Programmierung und Kapitalmarkttheorie miteinander zu verbinden, sondern auch die gesamtwirtschaftliche Relevanz solcher Daten zu zeigen. Was aber findet man, wenn man näher hinguckt? |
Was eine Korrelationsanalyse leisten kann |
So kann man für jeden Börsentag, an dem ein Schlußkurs für den Deutschen Aktienindex (DAX) und den Dow Jones Industrial Average Index festgestellt worden ist, ein Wertepaar aufzeichnen, und aus diesen Wertepaaren ein Streupunktdiagramm aufstellen. Jeder Punkt steht also für die Kombination aus zwei Ausgangswerten. Die nebenstehende Darstellung enthält so viele Punkte, wie es im Börsenjahr 2003 gemeinsame Handelstage gab. |
Bringt der Storch die Kinder? |
Versuchen wir erst, das mal für andere Jahre zu machen. Für 2005 (im Bild betrachteter Zeitraum vom 01.01.2005 bis zum 01.11.2005) ergibt sich interessanterweise ein sehr uneinheitliches Bild: die Wertentwicklungen scheinen nicht (mehr?) im Gleichschritt zu sein. Noch interessanter (aber hier schlecht zu zeigen) ist, daß sich im Laufe des Jahres ein "Auseinanderdriften" zeigt, d.h., die Korrelation wird im Laufe des Jahres schwächer - insbesondere nach Schröders Mißtrauensvotum und dem sich anschließenden Wahldesaster im September. Für die ersten zehn Monate des Jahres beträgt die Korrelation nur noch 3,69%, d.h., es ist kaum noch ein Zusammenhang vorhanden. Der US- und der deutsche Markt scheinen getrennte Wege zu gehen - kein Gleichschritt mehr. Was aber kann man daraus schließen? |
Von der fortschreitenden Globalisierung |
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Auf dem Weg in die Krise? |
Ein ganz anderes Bild ergibt sich, wenn man über die Realdaten jeweils einzeln eine Regressionsrechnung laufen läßt, und die Ergebnisse vergleicht. Das haben wir hier mal für die Zeit ab 1998 gemacht: |
Schlußfolgerungen |
Dem Leser ist es überlassen, sich ein Bild von den Daten zu machen, und dem, was gegen den offensichtlichen Absturz der Kapitalmärkte in Deutschland getan wird. Ideal wäre natürlich ein Wertpapier, das nicht an Wert verlieren kann - oder, noch besser, das von einer Regierungsorganisation, die sich demokratischer Kontrolle entzieht, beliebig im Wert festgesetzt werden kann. Die EU-Kommission wäre eine solche Institution, und der Zufall will, daß genau solche Wertpapiere in Form von sogenannten CO2-"Wert"papieren Anfang des Jahres eingeführt worden sind. Energierationierung und -verteuerung sollen also den Kapitalmarkt wieder in Gang bringen - eine einfache Logik, die man aber nicht im Börsenteil der Zeitung nachlesen kann. Man muß in die Datenanalyse und -auswertung gehen. |
Links zum Thema |
Soll ein Krieg das Finanzsystem retten? | Moskau ratifiziert Kyoto: Ein Ausblick (interne Links) Quelle für Dow Jones Daten | Quelle für DAX-Daten (externe Links) |
Hinweise auf relevante Inhalte der BWL CD |
[Lexikon]: "Index, Märkte", "Korrelation", "Regressionsanalyse". [Manuskripte]: "Finanzierung Skript.pdf", "Formelsammlung der BWL.pdf", "Investition Skript.pdf". [Excel]: "Dow Jones und DAX Korrelation.xls", "Dow Jones.xls". |
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Im Gedenken an Harry Zingel, ✟ 12. August 2009
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