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Frankreich kappt Stromversorgung: Neue Energiepreisexplosion im Sommer?

Wie die Financial Times Deutschland (FTD) heute berichtet, hat Frankreich die Stromlieferungen nach Deutschland eingestellt, um Italien, Spanien, Portugal und Teile Südfrankreichs versorgen zu können. In diesen Regionen gibt es eine schon mehrere Wochen anhaltende Hitzewelle. Starben im Rekordsommer 2003 noch ca. 15.000 Menschen alleine in Frankreich an der Hitze, scheint man jetzt mit einer genügenden Zahl von Klimaanlagen und einer entsprechenden Energieversorgung vorsorgen zu wollen.

Damit könnte sich die verheerende Demontagepolitik in Deutschland seit dem Antritt von Rot-Grün bald bitter rächen: feierte Jürgen Trittin die Exekution des Kernkraftwerkes Obrigheim noch mit einem Sektempfang, hätten wir solche Anlagen jetzt bitter nötig. Wenig bekannt ist nämlich, daß Deutschland längst erhebliche Mengen billigen französischen Kernstroms importiert, um seine eigene Versorgung sicherzustellen. Die in Deutschland hochsubventionierte Windenergie trägt dagegen nach wie vor kaum etwas zur Stromversorgung bei, weil konventionelle Kraftwerke ständig im Leerlauf gehalten werden müssen, um beim Rückgang der Windgeschwindigkeit schnell einspringen zu können. Die Gaskraftwerke, so die FTD, laufen bereits jetzt auf Hochtouren, und diese Technologie haben wir ja gerade erst künstlich verteuert - durch den Emissionshandel.

Seit Anfang des Jahres müssen Unternehmen, die auf dieser Rationierungsliste stehen, gemäß der herrschenden Staatsideologie CO2-Emissionszertifikate kaufen, um ihre Anlagen überhaupt noch betreiben zu dürfen, was bereits zu massiven Jobverlusten geführt hat. Kernkraftwerke unterliegen nicht dem Emissionshandel, aber auch nicht der derzeitigen Hausse bei fossilen Energieträgern. Durch die plötzliche Verlagerung der Energieerzeugung auf Kohle und Gas ist offenbar auch der Preis für die "Klimascheine" schon jetzt massiv angestiegen.

Und dabei machen wir offensichtlich einen Fehler, den man 2001 schon bei der großen Energiekrise in California gemacht hat: während die Stromkonzerne ihre Preiserhöhungen an die Stadtwerke weitergeben können, sind deren Preise dem Endverbraucher gegenüber genehmigungspflichtig. Eine ähnliche Regelung hatte 2001 die örtlichen Utilities im Sonnenstaat Kalifornien in den Ruin getrieben und zum Teil wochenlange Stromabschaltungen bewirkt, etwas, worauf wir uns möglicherweise auch bald vorbereiten sollten. Angekündigt wurde uns das ja schon. Wann der schlafmützige Michel aus seiner Realitätsverweigerung aufwacht, ist indes noch ungewiß.

Links zum Thema: Nachlese zum Jahrhundertsommer: Über Hitze, Energie und Fürsorgepflicht | Energieverknappung: Kernkraftwerk Obrigheim exekutiert | Wie die Windenergie Arbeitsplätze und Rohstoffe vernichtet | Moskau ratifiziert Kyoto: Ein Ausblick | Liste mit Anlagen, die ab 2005 der Energierationierung unterliegen | »Bild der Wissenschaft«: Stromversorgung am Limit, Rationierung droht | EU-Kommissarin warnt vor Energie-Engpässen ab 2007 | Vom Niedergang der Energieversorgung (interne Links)

Hinweise auf relevante Inhalte der BWL CD: [Lexikon]: "Emissionshandel", "Energie", "Krise". [Manuskripte]: "VWL Skript.pdf".
Diese Hinweise beziehen sich auf die zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Artikels aktuelle Version der BWL CD. Nicht alle Inhalte und nicht alle Stichworte sind in älteren Fassungen enthalten. Den tagesaktuellen Stand ersehen Sie aus dem Inhaltsverzeichnis oder dem thematischen Verzeichnis.


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