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Polen, England, Europa und die Diktatur

Die Polen haben, wie man hört, gestern mit einer "überwältigenden" Mehrheit für den Beitritt zur Europäischen Union gestimmt - wobei man sich fragen kann, wie überwältigend diese Mehrheit gewesen sein muß, wo die Wahlbeteiligung doch nur bei 59% gelegen haben soll. Doch selbst wenn es wirklich eine Mehrheit war - immerhin hat es eine Volksabstimmung gegeben. Und zugleich ist zu vernehmen, haben sich die Briten gegen den Euro ausgesprochen, wollen die endgültige Entscheidung aber durch ein Referendum herbeiführen.

Wie weise: Polen und Briten als Demokratie, besonders in ersterem Falle hat das seit 1945 ja nicht gerade Tradition. Und doch haben die Polen uns in dieser Hinsicht übertroffen, denn auf die Volksabstimmung über Verbleib in der EU oder Austritt aus derselben wartet man in Deutschland wohl genausolange wie auf die über den Euro, nämlich bin in alle Ewigkeit.

Der demokratische Charakter der EU wird auch daran deutlich, daß nunmehr sogar ein Bücherdieb, Hehler, Brandflaschenwerfer und Anführer einer kriminellen Vereinigung, also ein gewöhnlicher Krimineller, dem zudem Beteiligung an einem terroristischen Akt vorgeworfen wird, EU-Außenminister werden soll. Was für eine Karriere! Aber an solche Verhältnisse ist man in Deutschland unter der sachkundigen Leitung eines ehemaligen Anwaltes der RAF-Terroristen, und also indirekter Regierungsbeteiligung der RAF, ja gewohnt.

Der Fisch stinkt vom Kopf, weiß der Volksmund, und da man das Volk, das Hitler gewählt hat, nie wieder über sein Schicksal bestimmen lassen wollte, und daher alle demokratischen Elemente aus dem Grundgesetz tilgte (und den Deutschen zugleich eine echte Verfassung verweigerte), verwundert es nicht, daß solche Elemente in der Politik aufsteigen. Europa sollte Kriege in der Zukunft verhindern; doch je undemokratischer und bürgerferner die Union wird, desto mehr neigen lokale Konflikte wieder dazu, ausgewachsene Brände zu werden. Das Baskenland, Nordirland, schließlich die Unterdrückung der Deutschen - solche Probleme löst man nicht durch Wegsehen, und wer heute den Kopf in den Sand steckt, der knirscht morgen mit den Zähnen. Auch in Europa. Dessen erster Beitragszahler sind wir nämlich, und es bleibt zu hoffen, daß bald eine Regierung den Mut zu dem Bißchen Populismus findet, Europa endlich wieder auf ein erträgliches Maß zurückzustutzen. Nur so verhindern wir nämlich künftige Krige, deren wahrlich entsetzliche Generalprobe wir übrigens in Bosnien schon erlebt haben.

Links zum Thema: Das Eurobarometer: Zeichen der Entfremdung | Der Karlspreis für den Euro: Die politische Kaste feiert sich selbst (interne Links)


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