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Legal, illegal, scheißegal?

Nach amtlichen Statistiken, die seit Jagodas amtlicher Zahlenfälschung aber nur wenig vertrauenerweckend aussehen, sind in Deutschland derzeit so um die 4 Millionen Menschen arbeitslos, und rechnet man die hinzu, die Sozialhilfe bekommen und/oder sich aus Resignation gar nicht mehr bei der Arbeitsverwaltung melden, kommt man gewiß auf 6 Millionen - eine Zahl, die mit dem Wert im Januar 1933 vergleichbar ist, also bei Hitlers Machtergreifung. Wen wundert es, daß die Bundesanstalt für Arbeit da immer schärfer gegen Schwarzarbeit vorgeht?

Mich wundert es, zum Beispiel. Nach einer anderen Statistik werden derzeit nämlich ca. 16% des Bruttosozialproduktes durch Schwarzarbeit erwirtschaftet - eine veritable Schattenwirtschaft, die sich längst in fest ausgebildeten Strukturen etabliert hat. Aber weshalb gehen so viele Menschen in die Illegalität, wohl wissend, daß sie bei Aufdeckung ihrer Aktivitäten mit allem möglichen Ungemach rechnen müssen?

An anderer Stelle haben wir nachgewiesen, daß bei nur mäßig detaillierter Betrachtungsweise für einen offiziellen Arbeitnehmer Steuer- und Abgabenquoten um 75% zustande kommen: Ein Bruttoeinkommen von 2.000 € verursacht auf Seiten des Arbeitgebers Personalaufwendungen von knapp 3.000 €, schrumpelt beim Arbeitnehmer aber zu einem Mini-Einkommen von unter 800 € nach Abzug aller Zwangsabgaben. Wer hat da noch Lust zu arbeiten?

OK, you got it: Offensichtlich haben wir es nicht nur mit formaler Illegalität, sondern eher den Kräften des Marktes zu tun, die längst geschafft haben, was die Politik seit Jahrzehnten nicht zuwege bringt: einen deregulierten, angebots- und nachfrageregulierten freien Arbeitsmarkt, auf dem - ganz im Gegensatz zu den Verhältnissen auf dem offiziellen Arbeitsmarkt - Stellen zu finden kein Problem zu sein scheint. Nur eben "schwarz".

Die Lamentos der Arbeitsverwaltung und der Zwangssozialversicherung scheinen dabei ungefähr genauso glaubwürdig wie die Angaben der Parteien zu Spendern und Quittungen: wir haben eigentlich gar keine Arbeitslosigkeit, sondern faktische Vollbeschäftigung. Der Markt macht, was nach dem Rationalprinzip zu erwarten ist, d.h., er weicht der horrenden Steuer- und Abgabenlast aus. Er nimmt dabei eigentlich ein grundgesetzliches Recht in Anspruch, nämlich das des friedlichen und gewaltfreien Widerstandes gegen den enteignungsgleichen Zugriff des Staates, gegen den anderweitige Abhilfe nicht möglich zu sein scheint (Art. 20 Abs. 4 GG). Und schließlich zahlen ja die Großkonzerne und selbst schon die Freiberufler in Zeiten der Globalisierung selbst kaum noch oder gar keine Steuern mehr. Warum sollte es der Arbeitnehmer nicht genauso machen? Der Gleichheitsgrundsatz des Art. 3 Abs. 1 GG könnte sogar ein solches Recht hergeben...

Und bei Licht besehen scheint das aber der Staat auch nicht so sehr anders zu sehen, denn schließlich werden fast alle "schwarz" verdienten Euros nachher "weiß" ausgegeben, generieren also wiederum Steuern und Abgaben für den Staat, der mithin selbst von der Schwarzarbeit profitiert: ohne die "Illegalen" hätten wir nämlich nicht eine Stagnation des Wachstums, sondern einen wirklich schweren Konjunktur- und Wirtschaftseinsturz, gegen den die Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts eine Art Sonntagsspaziergang zu sein scheint.

Aber unsere Politiker sind unbestechlich. Sie nehmen nichteinmal Vernunft an und reagieren auf Wirtschaftsprobleme in typisch rot-grüner Weise mit weiterer Verknappung. Und was sagt uns das? Die Balkanisierung Deutschlands läßt wohl nicht mehr lange auf sich warten...

Aktuell zum Thema: Steuer- und Abgabenlast bei Arbeitnehmern (Harrys Resources) | Verknappungspläne der Bundesregierung (BWL-Bote)


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