IAS erst ab 2007?

Der Europäische Rat hat am 13. Dezember auf Ministerebene getagt und sich dabei auf eine "general orientation" geeinigt, alle in der EU gelisteten Gesellschaften auf die Anwendung der International Accounting Standards zu verpflichten. Das ist im Prinzip keine neue Nachricht, und der BWL-Bote hatte schon in seiner 7. Ausgabe vom 04.09.2001 über die damals noch im Entwurf vorliegende Regelung berichtet.

Neu ist nunmehr, daß man offensichtlich allen den Gesellschaften, die derzeit schon nach US-GAAP bilanzieren, eine Übergangsfrist bis 2007 gewähren will, was einer faktischen Verzögerung der Einführung der IAS gleichkommt. Diese erweiterte Zeitplanung soll auf Drängen des deutschen Binnenmarktkommissars Frits Bolkestein eingeführt worden sein, um den zahlreichen schon nach US-GAAP bilanzierenden deutschen Unternehmen die Umstellung auf IAS zu erleichtern.

Unterdessen wurde die Einführung der internationalen Rechnungslegung, die ja auch in neuen Regelungswerken wie dem derzeit entstehenden Corporate Governance Codex vorausgesetzt wird, von allen Seiten einheitlich begrüßt, weil hierdurch endlich die derzeitige chaotische Vielfalt der Rechnungslegung in Europa vereinheitlicht und standardisiert werden würde. Die IAS wären damit ein weiterer Baustein zur Verwirklichung eines echten Binnenmarktes.

Aktuell zum Thema: IAS Plus, Deutscher Corporate Governance Codex (beides externe Links)