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Energie wird billiger:
interessante Zahlen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle

Der Staat überwacht bekanntlich alle wirtschaftlichen und die meisten privaten Aktivitäten, und das nicht erst seit er von dem Mann im Rollstuhl zu unser aller Sicherheit zu einem Überwachungsstaat ausgebaut wird. Auch der Außenhandel unterliegt der fürsorglichen Kontrolle des großen Bruders. Für die Kontrolle der verbotenen oder nur bedingt verkehrsfähigen Waren ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zuständig, eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Ministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi). Deren Webseite kann interessanter sein als es den Anschein hat.

So führt das BAFA auch Energiestatistiken, zum Beispiel über Erdgasimporte. Jeden Monat kann man erfahren, wie viel Gas Deutschland von wo bezogen hat und zu welchem Preis. Schauen wir mal in die Publikation für den Monat Oktober 2007, die am 17. Dezember letzten Jahres erschienen ist. Dort heißt es, daß der "Grenzübergangspreis pro Terajoule Erdgas" im Oktober 2007 mit 5.477,28 Euro "um 2,2 % über dem Preis im September 2007 (5.361,77 Euro)" lag, aber, und erst das ist wirklich interessant, "gegenüber Oktober 2006 (5.980,88 Euro) ist der Grenzübergangspreis pro Terajoule Erdgas um 8,4% gesunken". Erdgas wird also billiger.

Diese Information ist aus mehreren Gründen interessant: einerseits kann es Sinn machen jetzt mal den lokalen Gasversorger mit diesen Zahlen zu konfrontieren. Man darf auf die Antwort gespannt sein. Andererseits beweist dies, daß es eben gerade keine so gravierende Knappheit auf den Weltmärkten gibt, denn für knappe Güter sind eher steigende Preise typisch, und kein Rückgang um 8,4%. Anstatt den Chinesen die Früchte ihrer Arbeit zu neiden und deren Aufschwung für alle Preissteigerungen hierzulande verantwortlich zu machen, gibt es möglicherweise naheliegendere Ökoflationsursachen.

Das ist nicht die einzige Überraschung, die das BAFA für den geneigten Leser bereithält: Auch über Mineralöl gibt es nämlich eine ähnliche Seite. Dort lesen wir mit großem Erstaunen, daß der Grenzübergangspreis von Rohöl im Zeitraum November 2006 bis Oktober 2007 um 2,5% von 379,25 Euro auf 369,61 Euro pro Tonne gesunken ist. Auch Rohöl wird also billiger (anstatt teurer), was der deutsche Autofahrer ja gewiß an der Zapfsäule schon mitgekriegt hat.

Wenn Sie jetzt das Gefühl haben, von den Medien belogen zu werden – das geht mir genauso. Was immer wir jetzt gegen die Preisexplosion bei Energieträgern tun wollen, wir können es hier tun. Und wir sollten es bald tun, denn so wie bisher geht es nicht mehr weiter.

Links zum Thema: Explosion einer Steuer: die Mineralölsteuer seit 1950 | Benzinpreise: von der Sowjetunion lernen... | Biokraftstoffquote: die Zwangsernährung an der Zapfsäule | Strompreise: was es wirklich kostet (interne Links) | Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle | Erdgas-Preisinfo Oktober 2007 | Erdöl-Preisinfo Oktober 2007 (externe Links)

Hinweise auf relevante Inhalte der BWL CD: [Lexikon]: "Emissionshandel", "Mineralölsteuer". [Manuskripte]: "Steuerrecht.pdf".
Diese Hinweise beziehen sich auf die zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Artikels aktuelle Version der BWL CD. Nicht alle Inhalte und nicht alle Stichworte sind in älteren Fassungen enthalten. Den tagesaktuellen Stand ersehen Sie aus dem Inhaltsverzeichnis oder dem thematischen Verzeichnis.


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