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Eine erste Schlappe für DRM: Gemstar stellt den Betrieb ein

Gib TCPA keine Chance!
"Trusted Computing" ist nicht vertrauenswürdig!

Gemstar, mehr oder weniger Bekannter Anbieter von E-Books samt zugehöriger Hardware, hat angekündigt, am 16. Juli den Betrieb einzustellen. Ab diesem Tag können E-Book-Liebhaber also keinen neuen Lesestoff mehr erwerben. Der Vertrieb funktionierte bisher zentral, d.h., man konnte zwar überall die Datei erhalten, aber die Freischaltung funktionierte zentral über einen Gemstar-Server, und zwar personalisiert für jeden Anwender einzeln in einem virtuellen Bücherregal. Auch dieser Vertrieb endet am 16. Juli.

Das erweist sich jetzt als Problem, denn Gemstar hat versprochen, die Bücherregale noch bis 2006 zu betreiben, also indirekt auch angekündigt, sie sodann abzuschalten. Das heißt, daß in drei Jahren auch die bereits erworbenen Titel unlesbar werden. Wer also relativ viel Geld (die E-Book-Preise orientierten sich oft an den Preisen gedruckter Bücher) bei Gemstar E-Books erworben hat, verliert sie alle in drei Jahren.

Das ist eine Gefahr der Rechtemanagement-Technologien: Wichtige Dateien, die man u.U. für die Berufsausübung braucht, hängen von der Fortdauer einer virtuellen Lizenz ab, die jedoch jederzeit widerrufen werden kann - und sei es "nur" wegen Geschäftsaufgabe. Zwar war die Kundschaft von Gemstar nie sehr groß - die Geräte waren viel zu teuer, die Bücher auch -, doch ist dies ein Lehrstück für das, was uns bevorsteht, wenn Digital Rights Management auf der Basis der TCPA-Spezifikationen für Hard- und Software Standard werden sollte: jederzeitiger Verlust auch der eigenen Werke ist möglich, nichts ist mehr vertrauenswürdig.

Im vergangenen Jahr haben wir das Scheitern von "Rechtemanagement" und den TCPA-Spezifikationen vorausgesagt. Gemstar ist ein Lehrstück: die sind bereits an DRM eingegangen. Und sie sind nicht die letzten, die scheitern, bis man dieses kundenfeindliche Experiment wieder aufgibt.

Links zum Thema: TCPA: Auf dem Weg in die totale Kontrolle | TCPA: Eine Prognose des Scheiterns | Rechnerbezogene Softwareaktivierung: Kaum da, schon in Schwierigkeiten (interne Links) Bericht auf heise.de (externer Link)


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